Name:
Amsel
Weitere Namen:
Schwarzdrossel
Lateinischer Name:
Turdus merula
Familie:
Drosseln (
Turdidae
)
Unterfamilie:
Turdinae
Größe:
24 - 27cm
Gewicht:
zwischen 75 und 120g (vereinzelt bis zu 150g)
Alter:
2 - 6 Jahre
Aussehen: schwarz (Männchen), dunkelbraun (Weibchen)
Ernährungstyp:
Allesfresser (omnivor)
Nahrung:
Beeren, Schnecken, Spinnen, Würmer
Verbreitung:
Asien, Afrika, Europa, Australien
Zugverhalten: Teilzieher, in wärmeren Regionen auch Standvogel
Lebensraum: überwiegend in Parks und Gärten, Wald, Wiese
Feinde: Greifvögel; für Jungvögel: Katzen, Rabenvögel, Eichhörnchen
Geschlechtsreife:
mit dem zweiten Lebensjahr
Brutzeit:
März - Juni (2 bis 3 Bruten im Jahr)
Brutdauer:
ca. 14 Tage
Gelegegröße:
3 - 5 Eier
Stimme:
sehr
melodischer,
abwechslungsreicher
Gesang
;
Ruf:
scharfes
„tjock“, „tixtix“; bei Erregung gellendes Zetern
Vom Aussterben bedroht:
Nein - Bestand jedoch rückläufig
Zählung „Stunde der Gartenvögel 2019 / Sachsen“:
Platz 4
Die Amsel ist unsere häufigste Drosselart. Im Unterschied zu anderen Drosseln unterscheiden sich die Geschlechter deutlich. Die Männchen sind
durchweg schwarz und haben einen gelben Schnabel, Weibchen dagegen sind von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze schlicht braun gefärbt.
Die Farben am Bauch variieren von grau über braunschattiert bis zu rotbraun. Die Brust ist meist gesprenkelt. Ähnlich sehen auch auch die
Jungvögel aus, von denen die ersten gelegentlich schon im April auf Büschen und Bäumen um Futter betteln. Ihr Federkleid hat aber feine, hellere
Sprenkel. Bei Amseln kann gelegentlich sogenannter Teil-Leuzismus, eine Form des Albinismus, bei dem einzelne Federn und Körperpartien der
Tiere schneeweiß sind auftreten – ein Effekt, der die Tiere leider auffälliger für Fressfeinde macht.
Ursprünglich handelte es sich bei Amseln um Waldvögel. Als Kulturfolger verlagerten sich spätestens im 19. Jahrhundert Teile der Populationen in
Richtung der Stadtparks, Friedhöfe und Gärten. Die Amseln gehören zu den sogenannten Teilziehern. Einige fliegen in Richtung Süden, einige
bleiben hier.
Amseln halten sich viel auf dem Boden auf, wo sie unter Falllaub oder auf Rasenflächen nach Nahrung suchen. Dabei halten sie oft mit schräg
gehaltenem Kopf inne, um nach Bodentieren zu lauschen. Regenwürmer, Schnecken und Insekten zählen zu ihrer Lieblingsspeise. Später im Jahr
locken auch Beeren und Früchte. Außerhalb der Brutzeit sind Amseln meist relativ sozial und können gemeinsam günstige Nahrungsquellen
nutzen. Für die Zufütterung sind beispielsweise Äpfel, Rosinen und mit Schweineschmalz vermischte Haferflocken zu empfehlen.
Bereits Ende Februar kann man bei uns in der Dämmerung den abwechslungsreichen, melodiösen Reviergesang der Amselmännchen hören, bei
dem mitunter auch Laute anderer Vögel oder Umweltgeräusche eingebaut werden. Typisch für Amseln ist der sogenannte Kontergesang, also das
wechselseitige Antworten zweier benachbarter Amselmännchen auf die Strophe des anderen. Das typische Tixen („tix-tix-tix“) und der
durchdringende, abfallende „ssiih“-Laut sind Gefahrenrufe der Amseln. Wenn man die Warnrufe hört und in die entsprechende Richtung schaut, ist
dort mit großer Wahrscheinlichkeit eine Katze, ein Raben- oder Greifvogel.
Amseln sind Freibrüter und nisten vorwiegend in Bäumen und Sträuchern, aber auch am Boden. Nach erfolgreicher Paarbildung baut das
Weibchen das von oben geschützte schalenförmige Nest. Bevorzugt werden halbdunkle Standorte in immergrünen Gehölzen, insbesondere in
Nadelbäumen; teilweise aber auch auf Balken oder in Nischen. Die Eier werden vom Weibchen ausgebrütet, gefüttert werden die Jungvögel von
beiden Eltern. Im Alter von 13-15 Tagen verlassen die Jungen das Nest sind aber bis zum 18.Tag noch nahezu flugunfähig. Sie halten sich sehr still
und unauffällig in Deckung auf, tagsüber vor allem am Boden. Dort werden sie oft zum Opfer von Katzen, Greifen, etc.
Der Amsel-Bestand ist in unserer Region durch Nahrungsmangel infolge der großen Trockenheit, die Zunahme von Feinden (speziell Katzen in
Wohngebieten) und durch das für Vögel tödliche Usutu-Virus seit 2017 stark zurückgegangen.
Quellen: NABU, Wikipedia, Brodowski