1. Vogelzüchter und Vogelliebhaber Verein Chemnitz e.V.
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Der Star
Name: Star Lateinischer Name: Sturnus vulgaris Familie: Stare (Sturnidae) Unterfamilie: Sturninae Größe: 22 cm Gewicht: 80 Gramm Alter: 15 Jahre vereinzelt über 20 Jahre Aussehen: schwarz-grüne Grundfärbung, hell gepunktet; Männchen und Weibchen sehen fast gleich aus Ernährungstyp: Allesfresser (omnivor) Nahrung: im Frühjahr Würmer, Schnecken, Insekten; restliche Zeit Obst und Beeren aller Art Verbreitung: Europa, Asien, Afrika, Australien, Amerika Zugverhalten: Standvogel bis Mittelstreckenzieher Lebensraum: besiedelt ausser dichten Wälder fast alle Lebensräume Feinde: Habicht, Sperber, Turmfalke, für Jungvögel auch Katzen Geschlechtsreife: gegen Ende des ersten Lebensjahres Brutzeit: April - Juli (1 - 2 Bruten im Jahr) Brutdauer: ca. 14 Tage Gelegegröße: 4 - 7 Eier Stimme: Gesang anhaltendes Schwätzen mit pfeifenden, schnalzen-den Lauten durchmischt, imitiert Geräusche aller Art (Spottgesang) Vom Aussterben bedroht: Nein - Rückgang innerhalb der letzten 20 Jahre um ca.30%; momentan relativ stabil Zählung „Stunde der Gartenvögel 2019 / Sachsen“: Platz 2
Steckbrief
Star im Prachtkleid
Der Star (Vogel des Jahres 2018) ist mit seinen Talenten tatsächlich „der Star“ unter den Singvögeln. Im Frühjahr präsentiert er sein Prachtkleid im schwarzen Gefieder, das je nach Lichteinfall metallisch grün, blau oder violett glänzt und mit kleinen hellen Punkten verziert ist. Beide Geschlechter haben zur Brutzeit einen auffällig gelben Schnabel, dessen Basis beim Männchen unten hellblau und bei der Starendame leicht rötlich ist. Das Schlichtkleid ist mit einem regelrechten Perlmuster überzogen. Es stammt von den weißen Spitzen der sonst dunkelbraunen Federn. Auch der Schnabel ist nun bei Jung- und Altvögeln dunkel. Nach ihrer Rückkehr aus den südeuropäischen Winterquartieren Mitte/Ende Februar (ca.8% bleiben im Winter hier) besetzen die Stare ihre Brutgebiete. Die Männchen beginnen mit dem groben Nestbau und tragen dann von erhöhter Warte aus, mit gesträubtem Gefieder und leicht abgespreizten Flügeln ihren variationsreichen Gesang vor, der aus einer Reihe von pfeifenden, zischenden, gepressten und schnalzenden Geräuschen besteht. Der Clou: in den Gesang werden perfekt imitierte Umgebungsgeräusche wie z.B. Auto-Alarmanlage, Handy-Klingeltöne, Froschquaken, Rufe von Greifvögeln, etc. eingebunden. (Spötter). Hat er das passende Weibchen gefunden baut sie das neue Heim weiter mit feinerem Pflanzenmaterial aus, um dann ab Anfang April die 4-7 weißlich bis hellblau-grünen Eier 12-13 Tage allein auszubrüten. Da Starenküken Nesthocker sind, werden sie von den Vogeleltern noch drei Wochen mit Insekten und Würmern im Nest gefüttert bis sie flügge sind, und dann noch maximal vier Tage außerhalb des Nestes. In dieser Zeit sind die Küken, die Amselweibchen ähneln für Katzen und andere Feinde eine leichte Beute. Nachdem sie vollkommen flugfähig sind, bilden sie mit anderen Jung.- und Altvögeln kleine Schwärme. Auf der Suche nach Regenwürmer und Bodeninsekten tippeln die geselligen Vögel oft in kleinen Gruppen auf kurzrasigen Wiesen und Weiden herum, oder befreien Weidetiere von ihren Parasiten. Wenn sich im Sommer die Küken der zweiten Brut anschließen, wachsen die Schwärme ordentlich an. Gemeinsam begeben sich die Stare dann auf die Suche nach reifem Obst und Früchten - zum Leidwesen der Obstbauern und Kleingärtner. Zwischen 1950 und 1980 wurden deshalb in Westeuropa und Nordafrika mit Giften oder Dynamit zum Teil mehrere Millionen Stare getötet, der gewünschte Erfolg blieb jedoch aus. Je näher der Herbst rückt, desto größer werden die Schwärme. Die Schwarmbildung von Staren ist ein einzigartiges Naturschauspiel, wie sie es bei kaum einer anderen Vogelart gibt. Der Schwarm schützt Stare vor Angreifern aus der Luft. Greifvögel als natürliche Feinde des Stars haben es so schwer, einen einzelnen Vogel innerhalb des Schwarms zu fixieren. In Deutschland wurden schon Schwärme von mehr als 200.000 Vögeln gesichtet. Wenn sie am Abend an ihren Schlafplätzen einfallen, meistens in großen Schilfgebieten oder in Baumgruppen, sind etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang imposante Schwarmwolken aus vielen tausend Staren am Himmel zu sehen, die dann schlagartig nach unten sinken. Die größten Schwärme von über einer Million Vögeln gibt es alljährlich in Rom und an anderen Orten in ihren Überwinterungsgebieten in Süd- und Westeuropa. Quellen: NABU, Wikipedia, Brodowski
Altvogel mit bettelnden Jungvögeln