1. Vogelzüchter und Vogelliebhaber Verein Chemnitz e.V.
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Der Stieglitz (Distelfink)
Name: Stieglitz Weitere Namen: Distelfink Lateinischer Name: Carduelis carduelis Familie: Finken ( Fringillidae ) Unterfamilie: Stieglitzartige (Carduelinae) Größe: 12 - 14cm Gewicht: ca. 15g Alter: 2 - 5 Jahre Aussehen: rote Gesichtsmaske, weißes bis gelbliches Bauchgefieder, gelbe und schwarze Flügelfedern Ernährungstyp: Samenfresser (granivor) Nahrung: Sämereien u.a. von Gräsern, Bäumen und Disteln, während der Brutzeit auch vereinzelt Insekten Verbreitung: Europa, Nordafrika, Kleinasien Zugverhalten: Teilzieher, in wärmeren Regionen auch Standvogel Lebensraum: offene Landschaften mit Nähe zu Streuobstwiesen oder Wäldern Feinde: Mensch, Katzen, Eichhörnchen, Rabenvögel, Greifvögel Geschlechtsreife: mit Ende des ersten Lebensjahres Brutzeit: März/April - Juni Brutdauer: ca. 14 Tage Gelegegröße: 3 - 6 Eier Stimme: Gesang besteht aus lebhaft zwitschernden Strophen; Rufe hell klingendes „stigelitt“, „didelitt“; beim Streit „tschrr“; bei Gefahr „wäii“ Vom Aussterben bedroht: Nein - Bestand jedoch rückläufig Zählung „Stunde der Gartenvögel 2019 / Sachsen“: Platz 18
Steckbrief
Stieglitz männlich
Der Stieglitz (Vogel des Jahres 2016) hat wie alle Vertreter der Gattung Carduelis eine schlanke Gestalt mit vergleichsweise kurzem Hals und dünnen Beinen. Mit einer Körperlänge von 12 bis 14 cm ist er damit etwas kleiner als ein Spatz. Durch das auffällig farbenfrohe Gefieder gehören Stieglitze damit zu den buntesten Singvögeln. Männchen und Weibchen ähneln sich äußerlich zwar stark, lassen sich aber gut an der Ausprägung der roten Gesichtsmaske unterscheiden: beim Männchen fasst sie den hinteren Rand des Auges beidseitig ein oder ragt darüber hinaus. Die etwas kleinere Maske des Weibchens reicht nicht bis zum Augenrand. Jungvögel erscheinen im Vergleich zu ausgewachsenen Stieglitzen eher braun und weniger kontrastreich. Ihnen fehlt zudem noch die auffällige rote Gesichtsmaske. Stieglitze sind tagaktive Vögel und leben die meiste Zeit des Jahres in Gruppen. Neben der bunten Gefiederfarbe fallen Stieglitze vor allem durch ihr lebhaftes, rastloses Verhalten auf. So können einzelne Tiere eines Trupps oft beim fliegenden Wechsel von Futterpflanze zu Futterpflanze beobachtet werden. Bereits im Sommer schließen sich Jungvogelgruppen und Familien zu Schwärmen zusammen: Tagsüber geht es gemeinsam auf Nahrungssuche, abends bilden sie Schlafgemeinschaften. Im Unterschied zu den meisten anderen heimischen Singvögeln leben Stieglitze ganzjährig in Gruppen - auch zur Brutzeit - und gehen gemeinsam auf Nahrungssuche. Stieglitze fressen mit Vorliebe halbreife oder reife Samen zahlreicher Stauden, Gräser und Bäume. Die Speisekarte der bunten Finken wechselt dabei im Jahresverlauf. Werden im Winter vor allem Baumsamen verzehrt, ernähren sich Stieglitze während der Brutzeit vornehmlich von Samen milchreifer Korbblütler. Während viele andere körnerfressende Vögel für die Jungenaufzucht auf Insekten umsteigen, füttern Stieglitze ihren Nachwuchs vor allem mit Pflanzensamen. Nur äußerst selten fressen sie tierische Nahrung wie Blattläuse. Später im Jahr ernähren sich Stieglitze am liebsten von verschiedenen Distelarten. Am Futterhaus werden Sonnenblumenkerne dankbar angenommen. Der Bestand des Stieglitzes hat in Deutschland von 1990 bis 2013 um 48 Prozent abgenommen. Zu den größten Gefahren für den Stieglitz zählen neben Hauskatzen, Eichhörnchen, Rabenvögeln, Greifvögeln auch der Lebensraumverlust durch das Enfernen von "Wildwuchs" an Wegrändern, in öffentlichen Grünanlagen, privaten Gärten und natürlich die industrielle Landwirtschaft. Stieglitze kann man oft auf Rapsfeldern beobachten, wie sie die halbreifen und reifen Samen „ernten“. Leider werden die Pflanzen bis zur Ernte mehrfach mit diversen Giften (u.a. Glyphosat, Neonikotinoide) behandelt, die natürlich auch von den Vögeln aufgenommen werden und zu deren Vergiftung führen. Nachdem so ein Feld besprüht wurde, sieht man oft ganze Familien von Finken oder Feldsperlingen, die tagelang aufgeplustert dahinsiechen um dann qualvoll zu verenden. Quellen: NABU, Wikipedia, Brodowski